Die Nationale Gesundheitsreserve ist ein Vorratslager für wichtige Medizingüter. Die Reserve besteht im Kern aus Schutzausrüstung, Schutzmasken, Beatmungsgeräten und Medikamenten. Bundesweit soll an 19 Standorten medizinisches Material gelagert werden. Die Reserve soll bis Ende 2021 vor allem mit schon beschafften Masken gefüllt werden. Ab 2022 setze man laut Spahn vor allem aus Material aus Deutschland, bislang beziehe man dieses unter anderem aus China. Das Ziel ist, dass die an den Standorten eingelagerte Ausrüstung den Bedarf im Gesundheitswesen einen Monat lang decken kann. Über Verträge mit Lieferanten soll gewährleistet werden, dass der Nachschub für mindestens ein halbes Jahr gesichert ist.
Reserven sollen in erster Linie auch weiterhin medizinische Einrichtungen und die Länder vorhalten, ehe auf Bundesbestände zugegriffen werden soll. Auf verschiedenen Beschaffungskanälen sicherte sich die Regierung bis Ende 2021 insgesamt rund 1,7 Milliarden Masken der hohen Schutzkategorien FFP2 und FFP3 sowie rund 4,2 Milliarden einfache OP-Masken.
Wie sieht der Zeitplan für den Aufbau aus?
In einem ersten Schritt sollen bis Ende 2021 im gesamten Bundesgebiet Standorte der Gesundheitsreserve entstehen. Der Fokus liegt zunächst auf medizinischer Schutzausrüstung. Parallel will das Gesundheitsressort mit dem Innen-, Verteidigungs- und Wirtschaftsministerium weiter an dem Konzept arbeiten. Im kommenden Sommer soll eine Risikoanalyse vorliegen, die als Grundlage für die „mittelfristige Bedarfsschätzung, den Logistikbedarf und das erforderliche Portfolio an Fähigkeiten sowie die einzubindenden Versorgungsgüter“ dient, heißt es in dem Beschluss der Bundesregierung.
Abgeschlossen sein soll der Aufbau spätestens 2023. Im „Dauerbetrieb“ der Reserve soll der Bedarf dann auch weitestgehend durch inländische Produktion abgedeckt werden. Geplant ist zudem eine Kooperation der EU-Staaten bei der Bevorratung wichtiger Medizingüter, in die das deutsche System einfließen würde.
Die Kosten sollen durch ein „rollierendes System“ gedämpft werden, sagte Spahn. Das bedeutet, dass zum Beispiel Schutzmasken aus der Reserve rechtzeitig vor Ablauf des Haltbarkeitsdatums im Markt weiterverkauft und in den Lagern durch neue Masken ersetzt werden. So will der Bund verhindern, regelmäßig abgelaufene Bestände zerstören zu müssen.
Standorte sind in 16 deutschen Städten geplant
- Apfelstädt
- Augsburg
- Bergkamen
- Biblis
- Crailsheim
- Dortmund
- Emmerich
- Euskirchen
- Halle
- Hamburg
- Ibbenbüren
- Kabelsketal
- Krefeld
- Langenhagen
- Neuss
- Unna
Dazu kommen noch drei vom Beschaffungsamt des Bundesinnenministeriums angemietete Lagerflächen in Neustadt, Muggensturm und Krefeld.
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